➡️ Folge 132 – 

Schulhund Josie – Wenn Lernen mit vier Pfoten leichter fällt

Ein Schulbegleithund verändert nicht nur die Stimmung im Klassenzimmer, er verändert Beziehungen, Lernklima und manchmal ganze Tage. In diesem Artikel erzähle ich die Geschichte von einer ganz besonderen Schulhündin, und ihrer Lehrerin. Falls du lieber Podcast hörst, findest du die ganze Folge mit Hanna und mir hier:

Warum ein Schulhund mehr ist als ein „süßer Pausenfreund“

Immer mehr Lehrkräfte wünschen sich einen Hund an ihrer Seite und das aus gutem Grund. Ein Schulhund kann Kinder beruhigen, motivieren, soziales Lernen fördern und sogar die Atmosphäre im Klassenzimmer nachhaltig verändern.

Doch so schön diese Vorstellung klingt: Ein Hund, der in der Schule arbeitet, ist kein Selbstläufer. Er braucht eine solide Ausbildung, einen passenden Charakter und einen Menschen, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen für sich selbst, für den Hund und für die Kinder.

Genau darüber spreche ich in meinem Podcast mit Hanna, einer engagierten Lehrerin,
die gemeinsam mit ihrer Hündin Josie meine Schulbegleithundeausbildung absolviert hat.

Ausbilderin bei Trust the dog - Hannah - Schulhunde

Wie alles begann, wie Hanna und Josie zum Schulhunde-Team wurden

Hannah ist Grundschullehrerin, voller Herz, Geduld und Begeisterung für tiergestützte Pädagogik.
Als sie zu mir kam, hatte sie schon eine klare Vision: Sie wollte, dass ihr Hund Josie einmal als Schulbegleithund arbeitet.

Josie, eine freundliche Hündin, brachte vieles mit, was einen guten Schulhund auszeichnet: Neugier, Freundlichkeit und den Willen zu gefallen.
Aber; wie bei allen Mensch-Hund-Teams, war der Weg dorthin kein Selbstläufer.

Die ersten Schritte in der Schulhundeausbildung

In meiner Schulbegleithundeausbildung lernen Teams wie Hanna und Josie Schritt für Schritt, was es braucht, um sicher, stressfrei und wirksam im Schulalltag zu arbeiten.

Dabei steht nicht das „Funktionieren“ im Vordergrund, sondern die Beziehung.


Josie lernte in der Anfangsphase:

  • sich in neuen Räumen ruhig zu verhalten,
  • auf Hannas Signale zu reagieren,
  • und auch im Trubel oder Unruhe gelassen zu bleiben.

Hannah lernte:

  • wie sie Josie lesen kann, bevor Stress entsteht,
  • wie sie Pausen sinnvoll einbaut,
  • und wie sie Grenzen setzt – freundlich, aber klar.

So entsteht das, was ich pädagogische Partnerschaft nenne:
Der Hund ist kein Werkzeug, sondern ein Mitgestalter.

Ein Schulhund ist nicht nur ein Alltagsbegleiter – sondern ein Teammitglied

Viele unterschätzen, wie anspruchsvoll die Arbeit in der Schule für einen Hund ist.
Geräusche, viele Kinderstimmen, Bewegungen, Gerüche, Kreide, Pausenhof, Tische, Stühle – das alles ist für Hunde Reizflut pur.

Darum ist mein erster Rat an Lehrkräfte immer:

Ein Schulhund ist kein Haustier im Klassenzimmer. Er ist ein pädagogisches Teammitglied mit eigener Verantwortung, das gut vorbereitet werden muss.

Ein Schulhund, der sicher arbeitet:

 

  • kennt Rückzugsorte,
  • hat feste Pausen,
  • und wird nur dann eingesetzt, wenn er wirklich fit ist – körperlich wie mental.
Ausbildung tiergestützte Therapie in Hamburg und Lübeck

Warum hundegestützte Arbeit mehr ist als „Streicheln tut gut“

Natürlich: Wenn ein Kind traurig ist und sich an den Hund kuschelt, passiert Magie.
Aber tiergestützte Pädagogik geht viel weiter.

Studien zeigen, dass Hunde in der Schule

  • die Konzentration der Kinder erhöhen,
  • soziale Kompetenzen fördern,
  • Konflikte reduzieren
  • und die Lernmotivation steigern.

Kinder lernen nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen –
und Josie war im wahrsten Sinne des Wortes das Herz der Klasse.

Die Auswahl des richtigen Schulhundes

Nicht jeder Hund ist für den Einsatz in der Schule geeignet.
Das ist kein Ausschluss, sondern eine Frage von Typ und Temperament.

Ein Schulhund sollte:

  • nervenstark, freundlich und anpassungsfähig sein,
  • Kinder mögen (auch laute oder ungestüme),
  • Frustrationstoleranz besitzen,
  • gern kooperieren und sich führen lassen.

Und – das ist mir besonders wichtig –:
Er muss nicht perfekt sein.
Er darf Persönlichkeit haben, Pausen brauchen und mal einen schlechten Tag haben.

Die Aufgabe der Lehrkraft ist es, das zu erkennen und darauf Rücksicht zu nehmen.
Das ist wahre Professionalität.

Lesehund in Hamburg und Lübeck

Vertrauen statt Kontrolle – die Basis für alles

Wie bei jedem Hundetraining steht für mich auch in der Schulhundeausbildung Vertrauen vor Kontrolle. Ein Hund, der sich sicher fühlt, wird sich anlehnen. Ein Hund, der Angst hat, wird abschalten oder ausweichen.

Darum arbeite ich mit positiver Verstärkung, Körpersprache und einem klaren Verständnis von Kooperation. Ein Hund, der freiwillig mitarbeitet, ist entspannter, konzentrierter und langfristig gesünder.

„Ich habe gelernt, Josie nicht zu steuern, sondern zu führen.“ – Hanna

Und genau das ist der Schlüssel: Führung bedeutet Verbindung – nicht Kontrolle.

Ein Blick in den Schulalltag mit Josie

Mittlerweile begleitet Josie Hanna regelmäßig in die Schule.
Anfangs nur für kurze Phasen, heute auch an ganzen Tagen – aber immer angepasst an Josies Energie und Stimmung und mit viel Schlafen auf der Easydecke

Sie hilft Kindern beim Lesen, begleitet kleine Gruppen bei Projekten und sorgt für Momente der Ruhe, wenn die Stimmung kippt.

„Wenn Josie den Klassenraum betritt, verändert sich sofort die Stimmung – es wird ruhiger, achtsamer, lebendiger.“ – Hanna

Diese Momente sind es, die zeigen, wie kraftvoll die tiergestützte Pädagogik wirklich ist.

Verantwortung und Selbstfürsorge

Ein wichtiger Aspekt, den viele unterschätzen: Auch für die Lehrkraft selbst verändert sich vieles, wenn ein Hund Teil des Schullebens wird.
Josie hilft nicht nur den Kindern – sie hilft auch Hanna. Sie erinnert sie daran, Pausen zu machen, durchzuatmen und präsent zu bleiben.

Für Schulhunde-Teams ist Selbstfürsorge genauso wichtig wie Ausbildung. Nur wer selbst im Gleichgewicht ist, kann seinem Hund die Ruhe geben, die er braucht.

Voraussetzungen für eine gute Schulhundeausbildung

Wer einen Schulhund einsetzen möchte, sollte sich bewusst machen:
Es geht nicht nur um Gehorsam oder Verhalten – sondern um pädagogische Kompetenz.

Eine gute Schulhundeausbildung umfasst:

  • Wissen über Lernverhalten, Stress und Körpersprache des Hundes,
  • rechtliche Grundlagen und Hygienestandards,
  • Sicherheits- und Einsatzplanung,
  • Praxisübungen in echten Schulsituationen.
  • uvm.

Darum habe ich meine Ausbildung so aufgebaut, dass sie Theorie, Praxis und individuelle Begleitung kombiniert. Denn jedes Mensch-Hund-Team ist anders.

👉 Mehr Informationen findest du hier:

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Fazit – Tiergestützte Arbeit mit Herz und Haltung

Die Geschichte von Hanna und Josie zeigt, was möglich ist, wenn Mensch und Hund wirklich als Team arbeiten. Ein Schulhund ist kein Zaubermittel – aber er ist ein unglaublicher Begleiter und Türöffner.

Er bringt Ruhe in laute Räume, Lächeln in angespannte Gesichter und Wärme in Situationen, die manchmal schwierig sind.

Mit der richtigen Vorbereitung, einer soliden Ausbildung und einer guten Portion Liebe
kann aus einer Idee eine Herzensaufgabe werden, für dich, deinen Hund und deine Schüler.

Deine Claudi

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